Die alte Hauptstadt des Fassatals

In dem Ort Vigo di Fassa, einst pulsierendes Zentrum des Fassatals, sind heute das Ladinische Kulturinstitut – ein Zentrum zum Studium und Schutz der ladinischen Sprache -, die Gemeinde Comun General de Fascia und das Ladinische Museum ansässig.

Dank seiner strategisch guten Lage am Karerpass war und ist der Ort noch heute eine wichtige Verbindung zwischen Trentino und Südtirol, weshalb sich der Tourismus und auch die Wirtschaft in Vigo di Fassa gut entwickelt haben.

Heute ist Vigo di Fassa ein beliebtes Reiseziel mit zahlreichen Hotels. Sowohl Sommerurlauber als auch Wintersportfans finden hier beste Bedingungen, um in den Genuss dieses Ortes und des Tals zu kommen. Ausflüge, Spaziergänge oder auch die Skianlagen machen Vigo di Fassa zu einem lebendigen Ort.

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Die Kirche Santa Giuliana

Die Kirche Santa Giuliana in Vigo di Fassa liegt umwoben von Traditionen und Legenden auf einem Hügel und ist auch heute noch eine Kultstätte. Das Mitte des 15. Jahrhunderts erbaute Kirchengebäude, das 1452 von Kardinal Nikolaus von Kues geweiht wurde, ist die älteste Kirche im gesamten Fassatal.

Zu erwähnen ist auch das 1517 von Giorgio Artz geschaffene Triptychon, das aus einem dreiteiligen Schrein besteht. Darin sind in der Mitte die Figur „Maria mit Kind“, auf der rechten Seite die Heilige Margarethe und auf der linken Seite die Heilige Juliana zu sehen.

Im Kircheninneren ist ein Freskenzyklus zu sehen, der zu den wertvollsten und besterhaltenen in Südtirol und Trentino zählt. Die Darstellung zeigt, umgeben von Engeln, Musizierenden, Propheten und Heiligen, in der Mitte den Ewigen Vater mit drei Gesichtern: Ein einziges Wesen, dargestellt in drei Personen (Vater, Sohn und Heiliger Geist).

Die Kirche San Giovanni

Die gotische Kirche, die in dem kleinen Ortsteil San Giovanni liegt, besticht durch ihren hohen Glockenturm mit Giebeln. Sie gilt als Mutterkirche, die jahrhundertelang das Zentrum des religiösen und zivilen Lebens im Tal war, in dem Messen gehalten und die Sakramente empfangen wurden.

Die kürzlich restaurierte Kirche wurde schon oft erneuert, was in der Überlagerung mehrerer Fresken resultierte. Ein Beispiel dafür ist die Pietà auf der rechten Seite des gotischen Portals: Die Gedenktafeln von 1858 und 1902 bedecken Teil des Gemäldes.

Das gotische Portal aus Sandstein ist ebenfalls interessant, da es an den Seiten drei Flachreliefs zeigt. Sie zeigen das Wappen des Bischofs von Brixen, das einer ansässigen Familie aus dem Landadel und das von Francesco Mauringer, der Wissenschaftlern zufolge als bischöflicher Verwalter für die Planung und den Bau der Kirche verantwortlich war.

Ladinisches Museum

Das 1981 gegründete Ladinische Museum des Ladinischen Kulturinstituts hat seinen Sitz im Ortsteil San Giovanni und informiert die Besucher über alte Sitten und Bräuche des ladinischen Volkes, z.B. auch anhand von Rekonstruktionen der damaligen Umgebung.

Das Museum thematisiert verschiedene Bereiche wie die Beschreibung der Menschen im Fassatal mit Arbeitsteilung und dem Leben in der Gemeinschaft oder analysiert die damaligen sozialen Strukturen mit Vorschriften und Traditionen.